Politik-Thread

Das Plauderforum. Wie sagt man so schön, redet über Gott und die Welt ;)
julia
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Beitrag von julia »

:maiden:
Birk
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Beitrag von Birk »

Ich habe meinen Wagen beim KFZ-Händler an der Ecke gekauft. Also werde ich den auch wählen.
Nicolas
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Beitrag von Nicolas »

Ich fand' das ein super interessantes Beispiel vom Jauch.
Es stimmt ja tatsächlich irgendwie.
Jedenfalls weiß ich jetzt genau wen ich wähle!
Birk
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Beitrag von Birk »

Ich wollte eigentlich zum Ausdruck bringen, dass das Beispiel fürn Arsch ist. Okay, das der Jauch das mal in die Runde wirft is ja kein Ding, aber als dann N-TV mit ner kostenpflichtigen Umfrage zu dem Thema kam ist mir der Kragen geplatzt.

In meinen Augen ist der optimale Gebrauchtwagenverkäufer (muss kein Händler sein, kann ja auch privat sein) inkompetent. Die besten Schnäppchen werden gemacht, wenn der Verkäufer aus Unwissenheit das Objekt unterm Wert verkauft. Man selber ist sich über die Situation im klaren und kann meist noch runterhandeln, weil der gegenüber stehende kein peil hat. So viel zur theoretisch besten Käufersituation.

Das Beispiel soll dem Bürger nur eine ihm bekannte Situation ins Gedächtnis rufen, in dem auch eine Fassade aufgebaut wird, um eine Entscheidung zu beieinflussen. In dem Punkt ist der Vergleich auch angebracht. Doch unseriöse KFZ-Verkäufer sind im Gegensatz zu unseriösen Politikern ein vernachlässigbar kleines Übel.

Die Wahl ist keine Kaufentscheidung. Höchstens was man mit seiner Stimme alles in Kauf nehmen muss. ;)

Tschuldigung für die lange Ausführung.
Birk
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Beitrag von Birk »

Ein weiterer Schritt. Jetz sollen selbst Bafög-Empfänger Studiengebühren latzen. Pro-Argumente vor der Wahl, wie "Bafög-Empfänger müssen nichts zahlen", verhallen im Echo. <a href='http://www.ksta.de/html/artikel/1125645148869.shtml' target='_blank'>http://www.ksta.de/html/artikel/1125645148869.shtml</a>
Christoph
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Beitrag von Christoph »

hört sich doch ganz gut an...
Koppelschaf
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Beitrag von Koppelschaf »

Studiengebühren sind im Grunde nicht falsch. Doch ich würde es nicht verantworten wollen, mehrere 100.000 Bafögstudenten aller Vorraussicht nach hoch verschuldet in den Beruf zu schicken. Zum Bafög, was ja schließlich zurückgezahlt werden muss, sollen dann noch Gebühren kommen?

Stellen wir uns mal Average Joe vor:

kleines Bafög von 100 Euro

Studiengebühren von Uni Bla = 350 pro Semester

Studiengang XY mit 8 Semestern



4800 Euro Bafög

+

2800 Euro Studiengebühren (58 %!)


=

7600 Euro Studienkosten


Ich will nicht spießig sein und auf soziale Gerechtigkeit pochen. Aber denen, die ohnehin schon benachteiligt dastehen, die Schulden um z.B. fast 60 Prozent zu erhöhen, halte ich für bedenklich...

Studiengebühren sind das richtige Mittel, da man überall auf der Welt sehen kann, daß sich das Konzept auf die Qualität der Universität niederschlägt und somit auch auf das Studium. Aber mit diesen Plänen, die übrigens im Grunde eine Wahllüge offenbaren ;) , macht die Politik den Studienstandort NRW und wahrscheinlich hinterher Deutschland unattraktiv. Studiengebühren sollte es in realistischen Maßen geben und die Entscheidungen dürfen hierbei nicht überstürzt werden.

Ich will hier nicht gegen die CDU wettern, denn ich halte das, was sie anpackt für notwendig und auch mit der SPD hätte es eine solche Regelung wohl irgendwann gegeben. Die schwarz-gelbe Landesregierung hat es auch geschafft, 1000 neue Lehrer einzustellen. Nur leider mit großen Startproblemen, da dort wo Geschichts-und Deutschlehrer gebraucht werden, tauchen beispielsweise Relgions-und Kunstlehrer auf. Die Schulen sind aber verpflichtet diese dann anzustellen...also Chaos...wie auch immer....jede Koalition muss korrigieren...ich bin müde...alles egal...wählt die derzeitige Bundesregierung wieder, sonst gehts nochmal bei 1998 los...macht doch keinen Sinn ey...
Nicolas
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Beitrag von Nicolas »

Birk, deine Utopie von einer allseits gerechten Welt gibt es nicht.
Das sagt der Pragmatiker!
Außerdem kann man für ein gebrauchtes Auto auch einen Preis aushandeln, der von beiden als gerecht und fair angesehen wird. Es ist z.B. wichtig, dass mit der Karre alles OK ist und damit auf einer korrekten Basis verhandelt wird. Ähnlich wie in der Politik, siehe Wahlversprechen!
Studiengebühren für Bafög-Empfänger find' ich auch scheiße.
Die Gebühren an sich sind ja gar keine schlechte Idee unter der Vorraussetzung, dass sie nur den Hochschulen zufließen, der Staat nicht das, was durch die Gebühren reinkommt weniger an Mitteln überweist, soziale Härtefälle (Bafög) abgefangen werden und ein vernünftiges Kreditsystem zur Verfügung steht.
Niedersachsen friert z.B. die Mittel für die Hochschulen über die nächsten Jahre ein und der Finanzminister sagt zu den maulenden Unis sie könnten ja Studiengebühren verlangen, wenn das Geld nicht reicht. Na toll...
Genau so sollte es eben nicht laufen.
NRW ist ein weiteres Beispiel, dass der Student zur Kasse gebeten wird ohne das die Unis jetzt besser würden.
Die Begründung, dass die Studenten ja ruhig für ihre bessere Ausbildung bezahlen sollen, weil sie ja später mehr verdienen, zieht auch nicht.
Allein schon durch die progressive Einkommensbesteuerung bezahlt der besserverdienende Ex-Student nachher sein Studium wieder ab.
Früher wurde auch die Studienzeit zumindest teilweise auf die Rente angerechnet. Das gibt es auch nicht mehr. Man kriegt also nachher auch weniger raus und "entlastet" somit die zukünftige Rentenkasse.
Ein Studium ist außerdem ein Risiko. Es ist doch nicht garantiert, dass man nachher auch mehr verdient als der, der mit 16 eine Ausbildung begonnen hat und nun seit 8 Jahren schon Geld verdient.
Die verpassten Jahre zum Geld verdienen muss man erst einmal wieder reinholen.
Wie man es auch dreht und wendet, Studiengebühren sind nur unter ganz bestimmten Vorrausetzungen sinnvoll und die werden gerade alle von der Politik über den Haufen geworfen.
Noch ein bisschen Polemik zum Abschluss:
Kann es sein, dass bei uns die Kinderarmut höcher ist, als die Altersarmut?
Müssen sich deutsche Rentner jedes Jahr einen Urlaub in der Karibik leisten?
Wären nicht viele Rentner bereit vielleicht auf ein paar Euros zu verzichten, wenn man ihnen sagt, dass damit ihre Enkel eine bessere Ausbildung, eine bessere Schule, eine bessere Uni bekommen?
Ich wiederhole reine Polemik!
Soviel dazu...
julia
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Beitrag von julia »

thema studiengebuehren.
Ich finde vorallem, dass es hoechst kontraproduktiv ist wenn studenten im sechsten 1. Semester sind!!Deshalb finde ich, dass Studiengebuehren eingefuehrt werden sollten, fuer nicht-bafoeg-Empfaenger!...damit auf die Studenten mehr druck ausgeuebt wird nicht einfach irgendeine scheisse zu studieren, die sich"ganz gut anhoert"...ich meine man kann sich in seiner erstwahl irren, aber sechsmal(diese Zahl ist nicht aus der Luft gegriffen!!!)bedeutet vorallem ueberlastete Universitaeten und somit gemindertes leistungspotential!
in den USA uebertreiben die natuerlich masslos!!!!aberr ich finde man sollte die Studenten ein bisschen mehr unter druck setzten, dass sie ihr Studium auch wirklich ernst nehmen, dass kommt den unis nur zu gute...fuer Bafoeg-Empfaenger sollte es vorallem heissen: Gebuehrenbefreiung wenn die leistung stimmt!ich meine es gibt ja auch leute die wirklich wenig bafoeg bekomme, da koennte man reduzierte Gebiehren nehmen...trotzdem ist die Angie buh!!!
Christoph
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Beitrag von Christoph »

Ganz persönliches Beispiel: Mein Vater verdient in seinem Betrieb ganz gut, wir sind 4 Geschwister und ich bekomme kein Bafög.

Der Arbeitskollege meines Vaters verdient das gleiche, hat 5 Kinder und sein drittes Kind (ich bin auch das dritte) bekommt Bafög.

Also ehrlich gesagt fänd ich es jetzt unfair wenn ich Studiengebühren zahlen müsste, der andere aber nicht.

Ok, es gibt extremere Fälle, dafür gibt es aber ja die 10000€- Grenze.
Ich sehe zudem nicht so das Desaster darin, mit 10000€ Schulden ins Berufsleben zu starten. Dies betrifft schließlich nicht nur Studenten, sondern auch einen Großteil anderer Ausbildungsgänge. Die schulische Ausbildung zum ömmeligen Physiotherapeuten kostet beispielsweise 18000 €.
Birk
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Beitrag von Birk »

@Julia: Für diesen Fall gibt es doch das Studienkonto. Mr. 6mal-1.Semestler muss dann halt Langzeitstudiengebühren bezahlen. Damit bleibt das Erststudium gebührenfrei.

@Christoph: Die Grundproblematik ist doch, dass es eine Schwelle zwischen Gebührenzahlern und Nichtzahlern gibt. Was die CDU nachträglich gemacht hat, ist die Schwelle nach unten zu verschieben, d.h. einfach mehr Leute zur Kasse zu bitten. Die Diskrepanz bleibt. Die Studiengebühr müsste sich wenn genauso dem Studenten anpassen, damit man einen fließenden Übergang von Bafög in die Gebühren hat. Hört sich nach viel Bürokratie an. :blink:
Birk
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Beitrag von Birk »

Der massenhafte Missbrauch von Kindern durch katholische Priester erschütterte vor drei Jahren die USA. Jetzt sollen Ermittler des Vatikans den Sumpf ausheben. Im Visier haben sie Homosexuelle - denn wo es keine Schwulen gibt, gibt es nach der Logik des Vatikans auch keine Kinderschänder.
Spiegel-Online

<span style='font-size:19pt;line-height:100%'>Beeenedetto! Beeenedetto!</span>
Bine
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Beitrag von Bine »

...könnte mir jemand mal beschreiben, wie so die reaktionen auf die französischen jugendlichen krawallmacher im ausland, heheh, also in Deutschland oder auch bei dir Wiete, sind?
Wiete
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Beitrag von Wiete »

hm, gute Frage.
Eigentlich habe ich bis jetzt noch mit keinem Niederländer über dieses Thema gesprochen. Es wird natürlich viel in den Medien darüber berichtet und allgemein würde ich sagen, ist man da doch ziemlich geschockt! Ich würde auch behaupten dass es in Deutschland und in den Niederlanden gleichermaßen so ist.
@Bine: Wie sind denn die Reaktionen in Frankreich?
Wiete
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Beitrag von Wiete »

wie ich gerade lese scheint man sich in Deutschland auch mehr mit der Integration ausländischer Jugendlicher befassen zu wollen. In Berlin und Bremen haben auch Autos gebrannt... :blink:
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